Hindernisse beseitigen - Lebensqualität steigern

Netzwerktreffen der Koordinierungsstelle „Barrierefrei“ Teltow-Fläming


Am 09.05.2023 fand das 1. Netzwerktreffen der Koordinierungsstelle „Barrierefrei“ im Jahr 2023  in Rangsdorf statt. Sandra Jüngst, Angestellte der Gemeinde Rangsdorf und verantwortlich für das Projekt „Pakt für Pflege“, das vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg finanziert wird, stellte Alltagshelferprojekte und Angebote der Gemeinde Rangsdorf vor und berichtete u.a. von der eigens mit der GAG Klausdorf initiierten Ausbildung für Alltagshelfer. Diese können nach einer 30-stündigen Schulung ihre Unterstützung/Hilfe Personen ab Pflegegrad 1 in Rangsdorf und Umgebung anbieten. Eine Ausbildung ist gerade in Bezug auf Qualität, Sicherheit und die Anpassung speziell auf die Bedürfnisse der Nutzer sehr wichtig. Aktuell sind 16 Alltagshelfer aktiv in der Gemeinde unterwegs, um das wertvolle Angebot für ältere/pflegebedürftige u. oder behinderte Menschen anzubieten. Bei einem Besuch der im Rathaus befindlichen Bibliothek wurden Angebote für Ältere, insbesondere Demenzkranke vorgestellt, die speziell angeschafft wurden. Unter anderem gibt es die Möglichkeit sich ein Demenzradio, Memoryspiele, Hörbücher, Bücher in Großschrift oder ergonomische Übungsgeräte auszuleihen oder direkt vor Ort zu nutzen. Diskutiert wurden auch die Forderungen an die Politik, die die Koordinierungsstelle Anfang des Jahres formuliert hatte.

Gefordert werden der weitere Ausbau und die kostendeckende Finanzierung einer Kontaktstellenstruktur, eine einfache Antragstellung für Leistungen in verständlicher Sprache, eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit mit Informationen zu Angeboten, Leistungen, Beratungsstellen, Projekten, Anträgen für Betroffene und Angehörige. Übergeordnetes Ziel ist der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Selbst- und Eigenständigkeit. Dies wird erreicht durch haushaltsnahe Versorgung, Wohnraumanpassung, gezielte Angebote und öffentliche Aufklärung. Dazu bedarf es einer auskömmlichen Finanzierung und alle bisherigen Unterstützungsmethoden müssen der aktuellen Kostenentwicklung angepasst werden.

Dies betrifft im Pflegebereich insbesondere den Entlastungsbeitrag, die Wohnraumanpassung, das Pflegegeld und Pflegesachleistungen, Fahrtkostenzuschlag und Verhinderungspflege. Es gibt zu wenige Anbieter für entlastende Angebote, die mit den Pflegekassen abgerechnet werden können. Die Zugangsvoraussetzungen für potentielle Dienstleistende müssen erleichtert und eine vereinfachte Form der Abrechnung eingeführt werden.

Generell wird eine umfassende Pflegereform immer notwendiger. Die ausufernde Bürokratie in der Antragstellung zu den einzelnen Budgets verstehen die Menschen nicht mehr.
Beim regen Austausch der Teilnehmenden gab es viele Verabredungen zur gegenseitigen Vernetzung und Unterstützung. Das nächste Netzwerktreffen wird in Ludwigsfelde für den Herbst geplant.

Koordinierungsstelle „Barrierefrei“ Teltow-Fläming, Nadine Möhle

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